Familienurlaub – all inclusive oder Selbstversorgung?

Sommer ist Urlaubszeit und dieses Jahr stellten wir uns die große Frage: Familienurlaub – all inclusive oder Selbstversorgung?Ja, das war ein großes Thema bei uns. Es hat schließlich alles seine Vor- und Nachteile und die wollen sorgfältig abgewogen werden.

Familienurlaub will gut geplant sein

Wie ihr vielleicht wisst, bin ich Mama von zwei Kindern. Unsere Tochter ist 2,5 Jahre alt und unser Sohn wurde Anfang dieses Jahres geboren. Da will der Urlaub gut geplant sein, damit alle etwas davon haben.

In der Zeit in der wir noch als Paar gereist sind, wäre all inclusive für uns nicht in Frage gekommen, da wir sehr gerne die „echte“ Küche in den bereisten Ländern kennen lernen. Außerdem wollten wir den Tagesablauf so flexibel wie möglich gestalten und hatten in Summe ja auch keine Verpflichtungen, außer uns selber am Leben zu halten und nicht zu verhungern. 🙂

Mit Kindern sieht das Ganze dann schon etwas anders aus oder?

Letztes Jahr haben wir einen unserer Familienurlaube – jaja ich weiß, das klingt jetzt so, als wären wir ständig unterwegs und steinreich *haha* – in Kroatien verbracht. 5 Sterne – all inclusive – im Kinder- und Familienhotel.

Die Vorteile:
  • Reisekosten sind bereits im Vorhinein klar definiert
    • Keine versteckten Kosten für die Verpflegung.
    • aber ACHTUNG! Es gibt verschiedenen Formen von all inclusive, so entspricht Vollpension nicht all inclusive light – hier unbedingt beim Reiseveranstalter genau informieren.
  • Rund um die Uhr Versorgung für Groß- und Klein
    • meist in Form eines Buffets, so kann jeder nehmen, was und wie oft er möchte.
    • Getränke, Snacks und Eiscreme sind ebenfalls inkludiert.
    • erspart die Suche nach einem geeigneten Restaurant, wenn die Kinder bereits quengeln und Hunger haben. 🙂
  • Unterhaltungsprogramme und Mini Clubs für Kinder
    • erlaubt Papa und Mama ebenfalls ein bisschen Ruhe und Entspannung.

Ein Rund-um-Sorglos Paket – eigentlich… Wir haben leider auch festgestellt, dass es für uns einige Nachteile gibt. Here we go…

Die Nachteile:
  • „Pauschalhotels“ sind meist starkt frequentiert – oftmals sehen Hotels nach 1-2 Jahren aus, als wären sie bereits 10-12 Jahre alt.
  • Qualität von Speisen und Getränken leidet manchmal am „Pauschalpreis“
    • Softdrinks aus verunreinigten Automaten.
    • Fastfood am Kinderbuffet (Pommes, Nuggets usw..), natürlich ist diese Art von Essen bei Kindern besonders beliebt und für uns auch völlig in Ordnung, aber 24/7?
    • Anfangs weiß man aufgrund des Überangebotes nicht, was man zuerst nehmen soll, doch nach 3-4 Tagen wiederholen sich oftmals die Hauptspeisen, Beilagen & Co. und man weiß abermals nicht, was man (noch) nehmen soll.
  • Rund um die Uhr Beschallung an Pool und Liegeflächen KANN auch manchmal störend sein, wenn die Kinderlein schlafen sollen.

Ich denke, man „hört“ raus das wir nicht die allergrößten all inclusive Fans sind. Das heißt aber nicht, dass wir nicht wieder darüber nach gedacht haben – eben wegen dem Punkt mit der Suche nach dem passenden Restaurant mit 2 Kindern bei 30 Grad oder mehr.

Aber es gibt schließlich auch noch die Möglichkeit, sich selbst zu Versorgen.

Jetzt schreien wahrscheinlich einige gleich auf – „Das ist dann ja kein Familienurlaub, wenn man ständig etwas kochen, aufräumen usw. muss“.

Aber fangen wir mal mit den Vorteilen an:
  • Ferienwohnungen oder -häuser bieten viel Platz für Groß und Klein
    • während der Mittagshitze ziehen sich viele Eltern und Kinder gerne zurück, da bieten 2-3 Räume natürlich mehr Platz als ein Hotelzimmer.
    • wenn es noch so etwas wie ein Mittagsschläfchen gibt, kann man sich natürlich dazu kuscheln oder in der Zwischenzeit auf der „eigenen“ Terrasse einen Blogbeitrag, ähhhh ein Buch lesen oder im Pool baden, ohne die Kinder dabei aus den Augen zu lassen.
  • Flexible Essenszeiten und natürlich auch individuelle Auswahl an Speisen und Gerichten
    • Heute frühstücken wir Mittags nochmal? Kein Problem schließlich ist man sein eigener Herr in der Küche.
    • Die kleinen lieben nun mal Pasta – kein Problem, Pasta Pomodoro, Carbonara, mit Thunfisch, Garnelen, Spinat …. und dazu leckerer Salat vom Markt um die Ecke.
    • spät Abends nochmal Lust aufs Mittagessen? Einfach mal im Kühlschrank nachsehen. 🙂
    • Lieblingssnacks und Getränke können, bei Anreise mit dem Auto oder Zug, ohne Probleme von zu Hause mit gebracht werden.
  • Ausflüge, Strandbesuche, Schlechtwetter Programm – können ganz easy und flexibel je nach Bedürfnissen geplant werden
  • Ungezwungen, Unabhängig und ohne vorgegebenen Tagesablauf urlauben

Klingt jetzt wiederum paradiesisch oder?

Aber auch dieser Familienurlaub hat seine Nachteile
  • Planung ist das A und O
    • wer sich nicht auf eine vom Reiseveranstalter durchorganisierte Reise freut, muss natürlich einige Dinge bereits vor Abreise beachten.
    • Packliste, Speiseplan, …
  • Einer kocht immer!
    • Ja wer sich selbst versorgt, muss sehr wahrscheinlich mindestens einmal am Tag in der Küche stehen, kochen, oder essen vorbereiten, aufräumen, spülen und alles was dazu gehört.
    • Außerdem muss natürlich eine gewisse Grundausstattung mitgebracht werden (Gewürze, Essig, Öle, …).
  • Jegliche Art von Unterhaltungsprogramm muss organisiert und geplant werden
    • und auch hier wieder auf Verpflegung und Co. achten.
  • Reinigung und Wäsche bleibt oft auch an einem hängen
    • ab und an wird eine regelmäßige Grundreinigung gegen Bezahlung angeboten, die im Preis inbegriffen ist.
    • das gleiche gilt für Handtücher in der Wohnung oder dem Ferienhaus sowie für Pool und Strand.
UND JETZT wirds spannend – was denkt ihr? Wofür haben wir uns entschieden?

Tadaaaa – wir versuchen es heuer mal mit SELBSTVERSORGUNG in einem kleinen Ferienhaus.

Wir teilen uns die Aufgaben ein, so dass jeder genug Zeit zum „nichts tun“ und genießen hat.

Abends erlauben wir uns essen zu gehen – einmal kochen und aufräumen weniger. 🙂

Und damit das Ganze nicht im Chaos endet oder ich danach Urlaub vom Urlaub brauche – sind wir bereits mitten in der Planung.

Für alle, die es uns gleich tun, hab ich hier noch zwei kleine Checklisten für Selbstversorgungsurlaub mit Kindern vorbereitet. In einem anderen Beitrag schreibe ich noch ausführlicher über alles, was in unsere Koffer kommt.

PS: Es lohnt sich vorab zu informieren, wie gut der Vermieter auf Kleinkinder eingerichtet ist.

Liste 1 – mit dem Vermieter abchecken, welche Utensilien vorhanden sind, ansonsten wenn möglich bzw. ggf. mitbringen:

ALLE

  • Bettwäsche (Eltern und Kinder)
  • Hand-/Badetücher – wie viele? Pool und Strandhandtücher?
  • Geschirrtücher
  • Spülschwamm
  • Essgeschirr und Besteck
  • Brotmesser
  • Dosenöffner
  • Flaschenöffner
  • Schere
  • Pürierstab
  • Geschirrspüler (Tabs?)
  • Geschirrspülmittel
  • Kaffeemaschine (Bohnen, Kapseln, Pads…)
  • Wasserkocher
  • Waschmaschine (Waschmittel?)
  • Toilettenpapier (GANZ wichtig)
  • Müllsäcke
  • Steckdosenadapter

KINDER

  • Kinderbetten/Reisegitterbett
  • Kinderstuhl/Hochstuhl 
  • Babyphone
  • Fläschchenwärmer
  • Kinderwagen (evtl. vorhanden wenn Kinder im Haus sind)
  • Trage
  • Töpfchen/Toilettensitz
Liste 2 – Grundausstattung

KÜCHE – Lebensmittel-Grundausstattung

  • Babynahrung
  • Obst-/Gemüsequetschis – falls das Essen mal nicht schmeckt
  • Grundgewürze (Salz, Pfeffer, Kräuter)
  • Essig & Öl
  • Mehl
  • Zucker
  • Kaffee
  • Haltbare Lebensmittel wie Pasta, Reis und alles, was den Kleinen schmeckt
  • Säfte/Getränke/Tee
  • (Lieblings-)Müsli
  • Marmelade/Honig
  • wer frisches Gemüse oder Obst im Garten hat – kann das bei einer Autoreise natürlich in Maßen mitbringen
  • Lieblingssnacks, Chips, Soletti, Kekse

Neben der Grundausstattung lohnt es sich, sich die Zeit für einen Speiseplan zu nehmen. So können möglicherweise geschälte Tomaten oder Kokosmilch noch mit auf die „Grundausstattungsliste“.

Außerdem ist es wichtig, herauszufinden wie weit der nächste Supermarkt entfernt ist, um sicher zu gehen, dass ihr alle notwendigen Lebensmittel „jederzeit“ kaufen könnt.

Das war natürlich nicht alles, was wir mitbringen in den Urlaub. Badehose, Sonnencreme, Schlauchboot und die Kinder 🙂 dürfen auch mit. Dazu findet ihr gefühlte 10.000 Checklisten im lieben www – einfach mal Dr. G fragen.

Wir freuen uns riesig auf unseren Urlaub in Kroatien und ihr drückt uns fest die Daumen das alles ganz entspannt ablaufen wird.

Und wie verbringt ihr euren Familienurlaub?

Happy Holiday,
Simone