Zero Food Waste – was kann ich tun?
Also wie ihr wisst spring ich ja nicht auf jeden „Trendzug“ auf. Aber hierbei handelt es sich, meiner Meinung nach, um ein interessantes und vor allem wichtiges Thema.
Dabei dreht sich alles um Lebensmittelverschwendung – für mich vorab in Österreich. Und ich kann euch sagen die Zahlen sind erschreckend hoch.
Während die einen viel zu viel davon haben, leider Andere Hunger! Dieses Verteilungsproblem gibt es allerdings nicht erst seit gestern und natürlich bemühen sich diverse Organisationen bereits seit Jahren dem entgegenzuwirken.
Auch in Österreich sind 1.8 Millionen Menschen von Armut betroffen während 157 000 Tonnen Lebensmittel jährlich im Müll landen. Diese Mengen an Lebensmitteln entsprechen den Lebensmitteln, die von einer halben Million Menschen in einem Jahr gegessen werden. 14 % des Restmülls in Österreich sind vermeidbare Lebensmittelabfälle. 11% sind nicht vermeidbare Lebensmittelabfälle, wie Küchenabfälle, Zubereitungsreste (Knochen, Schalen, …). Jeder Österreicher bzw. jede Österreicherin wirft jährlich 19 kg weg, das entspricht zum Beispiel ca. 380 Semmeln pro Person und Jahr. Das ist nicht nur ein ökologisches und ethisches Problem, sondern auch ein finanzielles. Quelle www.zerowaste.at
Sind wir mal ehrlich – wie oft kaufen wir zu viele Lebensmittel – weil sie zB im Angebot sind „Nimm 2 – Zahl 1“ klingt immer wieder verlockend. Dabei fällt es uns im 2,5 Personenhaushalt oft sehr schwer, Obst und Gemüse in so großen Mengen aufzuessen bevor Weintrauben und Co verderben.
Auch große Verpackungseinheiten wie zB 5kg Äpfel oder Orangen kaufe ich nicht mehr – ich greife hier lieber zu losem Stückobst.
Am häufigsten entsorgt werden Brot, Süß- und Backwaren (28 Prozent). In Wien landet täglich so viel Brot im Müll, wie Graz an einem Tag isst. Auf Platz zwei der Lebensmittelabfälle kommen Obst und Gemüse (27 Prozent). Milchprodukte und Eier rangieren auf Platz drei (12 Prozent). Fleisch, Wurstwaren und Fisch folgen auf Platz vier (11 Prozent). Quelle: zerowaste.at
Eine ganz tolle Initiative hab ich letztes Jahr bei Billa/Rewe beobachtet, dort wurde Obst die nicht dem Schönheitsideal entsprochen haben günstiger angeboten. Nach dem Motto „Verwenden statt Verschwenden„.
Ich hab mich auch entschieden Brot so oft wie möglich selber zu backen und Gebäck beim örtlichen Bäcker frisch zu kaufen. Natürlich bleibt das ein oder andere Stück aber auch bei uns in der Brotdose übrig.
Sofern man sich die Zähne noch nicht daran ausbeißt, legen wir es am nächsten Tag für 1-2 Minuten auf unseren kleinen Toaster und genießen so wieder knusprig frisches Brot.
Ich mach aber auch Croutons für Suppen, Salate & Co daraus. Oder natürlich leckere Brot Pommes.
Selten werden auch mal Enten und Ziegen bei Oma damit gefüttert.
Auch Foodsharing gewinnt an Bekanntheit – dabei werden online Sharepoints für Lebensmittel gegründet. Die Community tauscht bzw. verschenkt einzelne Lebensmittel oder auch bereits zubereitete Speisen untereinander. Warum auch nicht – vielleicht ist die Lasagne vom Nachbarn ohnehin um einiges leckerer als die eigene?
Wichtig finde ich auch nach Möglichkeit Lebensmittel vollkommen zu verwerten. Ein simples Beispiel sind Bio Zitronen, davon verwende ich den Saft für Getränke, Kuchen, Dressings usw., die Schale ebenfalls für Kuchen oder Salate. Daraus kann man aber auch super leckeren Zitronen Zucker herstellen. Und den Rest der Zitrone stecke ich zum nächsten Spülgang in den Geschirrspüler – duftet herrlich.
Zitronen Zucker
- Schale einer Bio Zitrone
- 250g Kristallzucker
Zucker und Zitronenschale mischen und aufbewahren. Bevor ihr den Zucker verwendet, einige Tage durchziehen lassen damit er den Geschmack annimmt.
Aus Gemüseschalen kochen wir Suppe und mit Obstschalen machen wir mit unserem Wasserkocher ganz easy peasy Tee & Eistee.
Birnen Rhabarber Eistee
- Birnen und Rhabarber Schalen welche uns von der Zubereitung meines Birnen Rhabarber Cheesecake übrig geblieben sind 🙂
- 2EL Hollundersirup
- 1,5 Liter Wasser
- 1/2 Bio Zitrone
- Eiswürfel
Zitrone in Scheiben schneiden und mit den Obstschalen in einen Wasserkrug geben. Mit kochend heißem Wasser übergießen und abkühlen lassen. Vor dem Servieren den Hollundersaft zugeben und umrühren, noch ein paar Eiswürfel ins Glas geben – voila!
Sehr hilfreich ist zb auch schon ein Einkaufszettel – noch besser wäre sogar ein Wochen Speiseplan, so kann man besser kalkulieren wie viele und welche Lebensmittel man braucht und man widersteht auch so manchem Lockangebot.
Oder kennt ihr das nicht? „Ui Tomaten, Paprika, Avocado, die Erdbeeren und der Rhabarber alles im Angebot, Mozarella 1+1, usw… nehm ich mal alles mit – das verkoch ich schon irgendwie diese Woche. Leider werden dann oft frische Lebensmittel weg geworfen weil sie verderben bevor sie verwertet werden.
Ihr seht also es gibt sehr viele Ideen und Möglichkeiten im eigenen Haushalt weniger Lebensmittel zu verschwenden und so auch einen kleinen aber feinen Beitrag zu leisten.
Last not least hab ich hier für euch noch 5 Tipps gegen Lebensmittelverschwendung für euch, die wirklich jeder anwenden kann:
- Meistens länger haltbar als man denkt – wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum verfallen ist heißt das nicht das die Lebensmittel zwangsläufig nicht mehr genießbar sind, also immer erstmal genau ansehen, daran riechen, probieren und dann entscheiden ob es in den Müll muss oder nicht
- Trau dich ruhig auch mal Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern zu kaufen – denn solches landet ansonsten unberührt in der Tonne
- Auf die Lagerung achten – so sollten Milchprodukte natürlich in den Kühlschrank aber gewisse Obstsorten wie Bananen zb nicht. Wer nicht weiß wie man richtig lagert kann sich darüber durch aus im großen Internet *g* schlau machen.
- Nicht ohne meinen Schummel – aka Einkaufszettel. Überprüft bevor ihr zum Einkaufen loszieht welche Vorräte euch fehlen und welches Gemüse oder Obst ihr noch zu Hause habt, denn selbst der beste Verwerter kann keine 4kg Tomaten, 8 Bananen, 3 Zucchini, 2kg Erdbeeren in kürzester Zeit aufbrauchen :).
- Zuviel gekocht? Kein Problem, ab damit in den Tiefkühler und ein anderes mal froh sein nicht kochen zu müssen.
Und welche Ideen habt ihr zum Thema zero food waste? Ich würde mich sehr freuen wenn ihr hier unter diesem Beitrag einen Kommentar mit euren Anregungen gegen Lebensmittel Verschwendung hinterlasst und wir somit eine kleine Sammlung für alle Leser anlegen.